Konzept

Die Konzeptlandkarte visualisiert konzeptionelle Bausteine der IGS Koblenz und kann so eine erste Orientierung geben.
Die Konzeptlandkarte visualisiert konzeptionelle Bausteine der IGS Koblenz und kann so eine erste Orientierung geben.

 

Heterogenität als Chance für Lernprozesse zu nutzen, ist möglich, macht aber viel Arbeit, noch mehr Spaß und Bedarf ausgeklügelter Konzepte, die hier nur sehr verkürzt dargestellt werden können. Für nähere Informationen zu den konzeptionellen Schwerpunkten wenden Sie sich gerne an die Schulleitung.

 

Das Arbeiten in den so genannten heterogenen Tischgruppen bildet den Dreh- und Angelpunkt unserer zahlreichen Differenzierungsmaßnahmen. Ausgehend von der Fragestellung, wie man unterschiedlich begabte SchülerInnen so fördern und fordern kann, dass alle davon profitieren, arbeiten je 4 Schüler in einer Tischgruppe zusammen. Leistungsstarke Schüler übernehmen dabei bereits in der Stufe 5 Verantwortung für Lehr- und Lernprozesse und helfen den Leistungsschwächeren. Die leistungsstarken Schüler profitieren dabei, indem Sie durch die aktive Anwendung des Gelernten erworbene Kompetenzen festigen und ausbauen. So gilt es als lernpsychologisch erwiesen, dass man mehr von dem behält, was man selbst macht. Zudem erhalten leistungsstärkere SchülerInnen bereits frühzeitig weiterführende und anspruchsvollere Aufgabenformate, die sie auf das Erlangen eines höheren Schulabschlusses vorbereiten. Leistungsschwächere SchülerInnen lernen dabei am Modell und profitieren von den Kompetenzen ihrer Mitschüler.

 

In einem eigenen Tischgruppentraining (TGT) in der Stufe 5 werden die Tischgruppen angeleitet, gemeinsam zu arbeiten, und zwar so, dass alle voneinander profitieren. Die Anwendung von Methoden des Kooperativen Lernens gewährleisten, dass alle SchülerInnen ihren Beitrag zu einem Gruppenergebnis leisten müssen und sich keiner aus dem Lernprozess herausziehen kann.

 

Wir beginnen in der Stufe 5 mit vier Klassen mit je 28 SchülerInnen. Deutsch, Mathematik, Englisch, Physik, Chemie und Biologie werden nach der Orientierungsstufe i.d.R. differenziert auf zwei Niveaustufen unterrichtet. Am Ende der Klassenstufe 6 werden die Kinder im Fach Mathematik beispielsweise in den Grund- oder Erweiterungskurs (G- und E-Kus) eingestuft. Das E-Kurs-Niveau ist höher und zielt auf höhere Bildungsabschlüsse ab. Umstufungen sind jeweils zum Halbjahr möglich. Ersteinstufungen und Umstufungen werden mit den SchülerInnen und Eltern besprochen, zum Beispiel während der Beratungstage (siehe weiter unten). Aus den vier Klassen machen wir – wenn es in die Differenzierung geht – sechs Kurse. Es entstehen vier Stammkurse und zwei Mischkurse. Diese Lerngruppen sind kleiner und ermöglichen so eine bessere individuelle Förderung.

 

 

„Den Kindern das Wort geben.“  (Célestin Freinet)

 

Der Klassenrat ist als „Erbe“ der Reformpädagogik das demokratische Forum der Klasse. In einer festen Stunde in der Woche wird das Klassenzimmer zum „Plenarsaal“. Je zwei SchülerInnen leiten den Klassenrat, verlesen die Tagesordnung, bitten um Wortmeldungen, erteilen das Rederecht und vereinbaren mit ihrer Klasse feste Regeln oder planen einen Aktionstag. Klassenleiter und Co. ziehen sich nach Möglichkeit ganz zurück und geben den Kindern das Wort. Frühzeitig bringen die Schüler im Klassenrat Probleme zur Sprache, die den Kollegen womöglich noch gar nicht aufgefallen sind. Damit ist der Klassenrat ein wichtiges Element der Mobbing-Prävention, denn dort können gemeinsam Lösungen für kleinere Probleme vereinbart werden, bevor sie zu echten Problemen werden. Die Schüler lernen im Klassenrat zudem das aktive Zuhören, müssen Argumente für die eigene Position finden und lernen, als Gemeinschaft miteinander sachlich-konstruktiv umzugehen. Überdurchschnittlich gute Ergebnisse im Kompetenzbereich „Zuhören“ bei den VERA-Überprüfungen im Fach Deutsch zeigen, dass der Klassenrat auch fachliche Kompetenzen schult. Für die „Kleinen“ ist es sicherlich eine Herausforderung, den Klassenrat zu leiten. Dies können sie aufgrund des stark ritualisierten Ablaufs und fester Floskeln („Hiermit eröffne ich den Klassenrat.“ „Ich bitte um Wortmeldungen.“, ….) jedoch leisten. Und hat man einmal erfolgreich den Klassenrat geleitet, so stärkt dies die Persönlichkeit und das Selbstvertrauen. Der Klassenrat ist nicht ohne Grund eine der wichtigsten Stunden in der Woche. Es wundert uns daher nicht, dass auch inzwischen immer mehr Gymnasien dieses IGS-typische Element übernehmen.

 

Das Konzept der Beratungstage gewährleistet, dass Eltern immer auf dem aktuellen Stand sind. Zweimal im Schuljahr erhalten die Klassenleitungen Rückmeldung von allen Kollegen über den aktuellen Leistungstand sowie das Arbeits- und Sozialverhalten. Am Beratungstag informiert die Klassenleitung Eltern und SchülerInnen über den Ist-Stand, anstehende Ein- und Umstufungen, steht für Fragen zur Verfügung und entwickelt zusammen mit den Eltern und dem Lernenden Perspektiven für den kommenden Lernzeitraum.

 

Neben dem “normalen” Ziffernzeugnis erhalten alle Schüler bis zur Stufe 8 eine so genannte Verbale Beurteilung (VB). Diese VB informiert über Mitarbeit, Sozial- und Arbeitsverhalten. Auf einer Textseite stellt die Klassenleitung zusammen, was aktuell gut läuft und wo noch “Entwicklungspotenziale” vorhanden sind. In den Stufen 7 und 8 tritt an die Stelle einer VB ein längeres Beratungstagsgespräch. Dieses Schüler-Lehrer-Elterngespräch mündet in einer Zielvereinbarung.

 

Der bewusste Verzicht auf eine äußere Fachleistungsdifferenzierung bedeutet, dass unterschiedlich begabte SchülerInnen bis zur Stufe 9 wann immer möglich mit- und voneinander lernen. Ihren Begabungen entsprechend arbeiten die Schüler auf dem Grund- oder Erweiterungskursniveau und erhalten dazu differenzierte Texte, Arbeitsaufträge oder Hilfsangebote.  Dieses gemeinsame Arbeiten in der Tischgruppe minimiert Spannungen und Konflike, da die SchülerInnen bereits früh lernen, die verschiedenen Kompetenzen ihrer MitschülerInnen für Lernprozesse zu nutzen.

 

Fünf Tage im Schuljahr werden zum Aktionstag. Methodentrainingstage, Besuch eines außerschulischen Lernorts und ein Funtag im Schuljahr stehen auf dem Aktionstageplan einer jeden Stufe.  

 

Kooperationen mit außerschulischen Partnern weiten den Blick auf Wirtschaft und Studium. Mit der Universität Koblenz, Norma, Stabilus und Debeka stehen uns starke Partner zur Seite und unterstützen uns auf vielfältige Weise. So unterstützte uns die Universität Koblenz u.a. bei der Durchführung von Oberstufenprojekten, der konzeptionellen Weiterentwicklung des digitalen Lehrens und Lernens. Norma und Stabilus sind kompetente Ansprechpartner für berufsvorbereitende Projekte (Praktika, Betriebsbesichtigungen, etc).

 

 

Die IGS Koblenz ist zudem Ausbildungsschule sowohl für Realschul+-LehrerInnen als auch für das gymnasiale Lehramt und arbeitet mit den entsprechenden Studienseminaren zusammen. 

 


Digitale Lernplattform moodle

Alle KollegInnen sind fortgebildet im Umgang mit der Lernplattform moodle, die datenschutzkonform digitales Lernen ermöglicht. Alle Fächer und Kurse werden in dieser Lernplattform digital abgebildet. Alle Schüler werden in diese online-Kurse eingeschrieben. In Kooperation mit der Universität Koblenz entstehen innovative Konzepte zum asynchronen Lernen und kollaborativen Arbeiten im Netz.